Wie du in 6 Schritten eine Strategie entwickelst

Strategie entwickeln

Dieser Artikel ist auch verfügbar in: English

Wenn Du mit Deinem Team schnell und agil Strategien entwickeln möchten, ist der Strategy Explorer das Mittel der Wahl. Der Strategy Explorer ist eine canvasbasierte Methode, mit der Du Strategien für eine Vielzahl von Themen auf einer einzigen Seite erstellen könnt – schnell und intuitiv, ohne einen komplexen und langwierigen Prozess.
Im Präsenz-Workshop wird die Vorlage im Posterformat ausgedruckt, an die Wand gehängt und mittels Haftnotizen bearbeitet. Im virtuellen Raum kannst Du die Strategiearbeit aber genauso effektiv erledigen, indem Du einfach die Strategy Explorer Vorlage in Conceptboard verwendet. Selbst im Präsenz-Workshop wäre das eine Option, sofern Du über einen großen interaktiven Screen verfügt!

Bei der Strategieentwicklung geht es vor allem darum, sich die richtigen Fragen zu stellen und zu versuchen, gute Antworten darauf zu finden.

Dieser Artikel zeigt Dir die sechs Schritte, die Du dafür im Strategy Explorer Prozess durchlauft. Am Ende steht Deine Strategie als klarer Satz, der Orientierung schafft. Für weitere Informationen zu den einzelnen Schritten folgt einfach den Links zu ausführlicheren Artikeln oder werft einen Blick in das Buch „Strategy Explorer – das Strategiewerkzeug für Teams“ (GABAL, 2019).

 

Jetzt ausprobieren

Anwendungsgebiete

Der Strategy Explorer ist perfekt geeignet, sobald eine oder mehrere der folgenden Bedingungen auf Dein Strategiethema zutreffen:

  • Du verfolgst Ziele, die den Interessen anderer Marktteilnehmer zuwiderlaufen (Du willst z. B. Marktführer werden, die besten Mitarbeiter gewinnen, ein umweltfreundlicheres Produkt auf den Markt bringen usw.)
  • Dein Betrachtungsgegenstand (das kann z. B. Dein Unternehmen, eine Abteilung, Du selbst als Person oder ein neues Produkt sein) hängt von Kunden ab, die Alternativen zu Deinem Angebot haben.
  • Der Erfolg Deiner Strategie hängt zu einem gewissen Teil von externen Faktoren ab, die außerhalb Deiner Kontrolle liegen.

Im Business-Kontext wird in der Regel eine oder mehrere dieser Bedingungen zutreffen.

Der Strategy Explorer hilft Dir, den besten Weg zu Deiner Vision zu finden, idealerweise unter verschiedenen Alternativen. Wenn Du dagegen ein Ziel hast, für dessen Erreichen Du einfach „nur“ einen Maßnahmenplan aufzustellen braucht, ohne dass es grundlegende Alternativen oder Widerstände gibt, ist der Strategy Explorer vielleicht nicht die richtige Wahl.

So geht’s

Die sechs Schritte des Strategy Explorer Prozesses sind in drei Arbeitsphasen gegliedert, wie in der Grafik dargestellt:

strategy explorer canvas

  1. Subject, Vision and mission– Why, for what and to which end do we develop a strategy?
  2. Environment & SWOT-What is the situation and what are we going to do about it?
  3. Big Steps & Strategy – Which major steps will bring us to the goal? 
Du beginnst in der Mitte des Strategy Explorer mit den wichtigsten Festlegungen, analysiert dann nach außen hin das Umfeld und seine möglichen Entwicklungen, sammelt Ideen und zieht erste Schlüsse. Daraufhin arbeitest Du von oben nach unten, um strategische Optionen zu generieren, priorisiert diese und baut darauf schließlich die aus Deiner  Sicht erfolgversprechendste Strategie auf. Hier die sechs Schritte:

1. Titel und Betrachtungsgegenstand (,,Subject): Bei diesem Arbeitsschritt sind zwei Dinge zu klären. Zunächst: Warum willst Du eigentlich eine Strategie entwickeln? Findet einen prägnanten Titel für das, worum es bei Deiner Strategieentwicklung geht. Danach stellt sich die Frage, wofür Du eine Strategie entwickeln wollt. Dies ist der Betrachtungsgegenstand (Subject), der sich durch zwei Aspekte definiert:

    • die physische Einheit im Zentrum Deiner Überlegungen (= Firma, Abteilung, Person, Produkt etc.) und
    • das Angebot (= Produkt, Dienstleistung usw.) oder Wertversprechen (= Problemlösung, Bedürfnisbefriedigung usw.) für die Kunden oder Nutzer.

Die genaue Definition des Subjects bestimmt, mit wem es im Wettbewerb steht, daher solltest Du hier sehr klar sein. [Weitere Informationen]


2. Vision and Mission: 
Beide sind entscheidend für das Ergebnis der Strategieentwicklung, da sie die Richtung vorgeben und Dein Denken leiten:

    • Die Mission beschreibt den Sinn und Zweck des Betrachtungsgegenstandes (z. B. der Organisation) und was er im Grunde für seine Kunden tut.
    • Die Vision ist ein Bild der Zukunft aus heutiger Sicht, das die großen Ziele beinhaltet, die Du erreichen willst. Notiert diese großen Ziele im Feld „Vision“ des Strategy Explorer. [Weitere Informationen]


3. Situation & Trends: 
Nahezu jeder denkbare Betrachtungsgegenstand wird von äußeren Faktoren bestimmt, die außerhalb der eigenen Kontrolle liegen – insbesondere im Business. Daher ist es wichtig, das Umfeld und die relevanten Einflussfaktoren für Dein Thema zu verstehen. Wichtige Beobachtungen zur aktuellen Situation und erwarteten Entwicklungen im Umfeld erfasst Du im großen Kreis „Situation & Trends“:

    • Linke Seite: Wettbewerber und Alternativen zum Betrachtungsgegenstand.
    • Rechte Seite: Partner, Kunden und Nutzer, Technologie, die Branche und das weitere Umfeld (z. B. Politik, Wirtschaft, Ökologie, Regulierung), sofern relevant.
Tipp: Sticky Notes mit Beobachtungen zur aktuellen Situation näher in der Mitte platzieren, zukünftige Entwicklungen eher außerhalb des kreisförmigen Feldes – das hilft später, logische Ketten zu bilden! [Weitere Informationen]


4. SWOT – Now what? 
Welche relevanten Stärken (S), Schwächen (W), Chancen (O) und Risiken (W) lassen sich aus der Umfeldanalyse ableiten? Hier findest Du alles Wichtige.

    • S, WStärken und Schwächen ergeben sich durch Vergleich mit den Wettbewerbern des Betrachtungsgegenstandes oder den Alternativen zu seinem Angebot. Betrachtet hierbei auch stets die Vision, die es zu erreichen gilt!
    • O, TChancen und Risiken entstehen aus dem Umfeld und den erwarteten Entwicklungen darin.
Frage Dich schließlich bei jeder Deine Beobachtungen in den SWOT-Feldern: „Was nun?“, d. h. wie ist damit umzugehen (wie können die Chancen genutzt, Stärken eingesetzt und ausgebaut, Schwächen reduziert und Bedrohungen vermindert werden)? Diese Erkenntnisse bilden einen großen Teil des Inputs für den nächsten Schritt. Versuche bei Deiner Arbeit, logische Ketten zu bilden, wie in der Grafik dargestellt – das ist eine besondere Stärke der Strategy-Explorer-Methode! [Weitere Informationen]

strategy explorer example

5. Big Steps: Welches sind die möglichen und richtungsweisenden Schritte zur Vision? Die großen Schritte ergeben sich zu einem großen Teil aus den Antworten auf die „Was nun?“-Fragen. Um eine hinreichend große strategische Flughöhe zu erreichen, müssen manche „Now what’s“ ggf. zu Handlungsfeldern zusammengefasst werden. Frage Dich davon unabhängig auch „Was sollten wir wirklich tun, um unsere Vision zu erreichen?“ – das kann weitere gute Ansätze liefern. Formuliert qualitative Ziele und große Maßnahmen/Handlungsfelder und sammelt diese zunächst im Feld „Big Steps“. Führt anschließend eine intuitive Priorisierung nach den folgenden drei Kategorien durch:

    • Rechts: ja, sollte unbedingt gemacht werden! (✓)
    • Mitte: vielleicht, oder vielleicht nicht jetzt… (?)
    • Links: nein, eher nicht. (X) [Weitere Informationen]


6. Strategy: 
Nicht alles, was im vorherigen Schritt angedacht wurde, sollte auch unbedingt umgesetzt werden. Vielmehr müssen die möglichen Schritte bewertet und die besten davon verwendet werden, um die erfolgversprechendste Strategie zu konstruieren. Haltet im Feld „Strategy“ die drei bis vier wichtigsten Schritte fest. Eventuell musst Du nochmals abstrahieren und zusammenfassen, um die Flughöhe weiter zu erhöhen. Die Formulierung eines prägnanten Strategiesatzes hilft, Klarheit über die zukünftige Ausrichtung zu schaffen und ist eine ideale Grundlage für alle weiteren Aktivitäten: „Wir erreichen unsere Vision (=?) indem wir XYZ (= ausgewählte große Schritte) tun.“ [Mehr Informationen]

Mit dem Strategy Explorer Prozess entwickelst Du ein vollständiges strategisches Gesamtbild mit transparenten und sichtbaren logischen Ketten von Beobachtungen bis zu Schlussfolgerungen, anstatt möglicherweise wenig zusammenhängende Beobachtungen und Maßnahmen zu generieren, wie es oft bei Verwendung getrennter Einzelmethoden passiert.

Discover visual collaboration

Collaborate seamlessly across teams and timezones with Conceptboard’s collaborative online whiteboard

Einfach loslegen!

In nur wenigen Stunden oder einem Workshop-Tag kannst Du allein oder gemeinsam mit Deinem Team einen Prototyp für Deine Strategie entwerfen, den Du in weiteren Runden schärfen und weiterentwickeln könnt. Falls Du Deinen Strategieworkshop zeitlich aufteilen müsst, orientiert Dich an den oben beschriebenen drei Arbeitsphasen. Baut auf jeden Fall ausreichend Pausen ein, um zwischendurch neue Energie zu tanken oder bestimmte Dinge zu recherchieren.

Fangt am besten einfach an! Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Entwicklung Deiner Strategie mit dem Strategy Explorer!

Zusätzliche Informationen:

Das könnte Dich auch interessieren

Wie du in 6 Schritten eine Strategie entwickelst

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.